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Marktkommentar: „Verträgt der Immobilienmarkt eine weitere Leitzinserhöhung?“

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In den USA steht die nächste Leitzinserhöhung an, und sie wird kräftig ausfallen, schreibt Christoph Mertens, Mitglied des Managementgremiums des „FFPB Dividenden Select“ der Fürst Fugger Privatbank, in seinem aktuellen Marktkommentar. Es sei davon auszugehen, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins auf ein Niveau von 3,00 bis 3,25 Prozent anhebt. Die EZB dürfte Ende Oktober nachziehen – wahrscheinlich ähnlich drastisch wie zuletzt.

Laut Mertens liegt es auf der Hand, dass die Leitzinserhöhungen Einfluss auf den Immobilienmarkt haben. Das offensichtlichste Beispiel sei die Entwicklung der Finanzierungskonditionen. So gebe das Vermittlungsportal Interhyp an, dass der durchschnittliche Zinssatz für eine zehnjährige Zinsbindung im Dezember des vergangenen Jahres noch bei 1,0 Prozent gelegen habe. Aktuell müssten Käufer für zehnjährige Darlehen mit einem Zinssatz von 3,4 Prozent kalkulieren. Tendenz steigend. Für potenzielle Immobilienkäufer oder -bauer bedeute dies in der Berechnung ihrer monatlichen Belastung eine Differenz von mehreren Hundert Euro. Hinzu kämen die rasant steigenden Energiepreise. „Für viele geht die Rechnung für den Traum von der eigenen Immobilie schon jetzt nicht mehr auf“, so Mertens.

Selbst die Corona-Pandemie habe dem langjährigen Preisanstieg bei Immobilien kaum etwas anhaben können, abgesehen von einer schwachen und kurzen Delle. Vielmehr habe der deutschlandweite Hauspreisindex EPX im vergangenen Sommer seinen bisherigen Höhepunkt erreicht. Die Preise seien also noch hoch. Die neuesten Daten zeigten jedoch, dass die Preise langsam rückläufig sind, für Eigentumswohnungen und Bestandswohnungen sogar deutlich. Mertens: „Lediglich Neubauhäuser konnten noch zulegen. Dahinter steckt aber nicht zwingend eine ungebrochene Nachfrage, sondern unter anderem auch der Anstieg der Baukosten für bereits begonnene Objekte.“

Um einen klaren Trend zu erkennen, sei es noch zu früh und die Gemengelage zu unübersichtlich, gibt Mertens zu bedenken. „Fakt ist, dass sich der Immobilienmarkt in einer herausfordernden Lage befindet. Schon jetzt lassen sich ein wieder steigendes Angebot, längere Verkaufszeiten sowie eine Verlagerung in Richtung des Miet-Marktes beobachten.“ Was dies wiederum für die Entwicklung der Mieten bedeute und wie sich dazu noch die Steigerung der energiebedingten Nebenkosten auswirke, sei noch einmal ein eigenes Thema, so Mertens abschließend. (DFPA/JF1)

Die Fürst Fugger Privatbank Aktiengesellschaft hat ihren Sitz in Augsburg. Die Bank versteht sich als professioneller Finanzdienstleister für alle Anliegen rund um die private Geldanlage vermögender Privatkunden.

www.fuggerbank.de

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