„Die Lockerungsgeschwindigkeit ist entscheidend für die konjunkturelle und damit weitere börsentechnische Erholung“, sagt Greil. Er rechnet allerdings nur mit einer allmählichen Lockerung in Deutschland, worauf die bis 14. Juni 2020 verlängerte Reisewarnung des Auswärtigen Amtes bereits hindeute.
Greil: „Bleibt eine weitere größere Neuinfektionswelle aus, dürfte die Kombination aus sehr schlechten Wirtschaftsdaten und konstruktivem Börsentrend vorerst anhalten. Auch dürfte der Aktienmarkt weiterhin auf eine Konjunkturerholung vor allem im zweiten Halbjahr und 2021 setzen.“ Greil weiter: „Dann ist auch eine Erholung des vorerst sehr schwachen Inflationstrends realistisch – mittel- bis längerfristig rechnen wir also wieder mit einem anziehenden Inflationstrend.“
Kommende Woche stehen neben den finalen April-Einkaufsmanagerindizes in Europa und USA in der Eurozone Produzentenpreise und Einzelhandelsumsätze für März an. Zudem wird die EU-Kommission wohl ihre Finanzierungsvorschläge für den geplanten „Recovery Fonds“ zur Beschleunigung der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise präsentieren. In Deutschland kommen am 6. Mai 2020 Auftragseingänge und am 7. Mai 2020 Produktionsdaten der Industrie sowie am 8. Mai 2020 die Handelsbilanz – ebenfalls alles für März. Und in London wird am 7. Mai 2020 die Bank of England tagen.
In den USA sind die anstehenden Makro-Datenhighlights morgen der „ISM“-Bericht zur Stimmung der Einkaufsmanager im April (am 5. Mai 2020 dann für den Dienstleistungssektor), am 4. Mai 2020 die März-Auftragseingänge der US-Industrie und am 8. Mai 2020 vor allem der mit Spannung erwartete Arbeitsmarktbericht, der einen enormen Anstieg der Erwerbslosenquote in den zweistelligen Bereich bringen dürfte. Während dazwischen noch am 5. Mai die US-Handelsbilanz ansteht, publiziert China sie am 7. Mai, an dem auch Einkaufsmanager-Stimmungsdaten für den chinesischen Dienstleistungssektor kommen. (DFPA/JF1)
Quelle: Merck Finck „Wochenausblick“
Die 1870 gegründete Merck Finck Privatbankiers AG hat ihren Sitz in München. Mit Mitarbeitern an 16 Standorten in ganz Deutschland verwaltet sie rund zehn Milliarden Euro an Kundengeldern. Die Privatbank ist eine Tochter der Privatbankengruppe Quintet Private Bank (Europe) S.A. (vormals KBL European Private Bankers) in Luxemburg.