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Retail Index: Europas Einzelhandelsmärkte verstimmt

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Die Einzelhandelsmärkte in Europa haben mit den direkten und indirekten Belastungen aus den Preissteigerungen infolge von Rohstoffknappheit und gestiegenen Energiekosten, verstärkt durch den seit einem halben Jahr andauernden Krieg in der Ukraine, unterschiedlich stark zu kämpfen. Während sich der polnische Einzelhandelsmarkt, aber auch die Länder Südeuropas in der Krise als robust erweisen beziehungsweise sogar wie im Falle von Portugal einen positiven Trend verzeichnen, werden die Effekte auf die Verbraucherstimmung und den Handel in anderen Teilen Europas im Global Retail Attractiveness Index (GRAI) vom Asset Manager Union Investment und dem Marktforschungsinstitut GfK deutlich sichtbar.

In Deutschland, Österreich, Finnland und Schweden sinken die Werte im dritten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahr (drittes Quartal 2021) im Schnitt um jeweils 15 Punkte. Insgesamt büßt der EU-15-Index im dritten Quartal sieben Punkte gegenüber dem Vorjahreswert ein und erreicht mit 106,4 Punkten (Vorjahr 113,4 Punkte) sein schwächstes Niveau seit dem ersten Quartal 2021.

„Der Handel reagiert in den europäischen Ländern sehr differenziert auf die gestiegenen Herausforderungen. Bei den Konsumenten ist das Sentiment hingegen durch die Bank weg in allen 15 untersuchten Ländern eingebrochen. Das Zwischenhoch bei den Verbrauchern aus dem zweiten Quartal 2022 ist wie weggeblasen. Der Rückgang um 40 Punkte dokumentiert die gravierende Verunsicherung angesichts der Inflationsprognosen für das nächste Jahr“, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilienresearch bei Union Investment. Abgefedert wird der Rückgang im Retail Index durch den in weiten Teilen Europas weiterhin intakten Arbeitsmarkt und die stabile Entwicklung auf der Seite der Einzelhandelsumsätze. Beide Teilindikatoren legten im dritten Quartal zweitstellig (plus zwölf beziehungsweise zehn Punkte) zu. Die Diskrepanz zwischen negativem Sentiment einerseits und positiven Kennzahlen aus Arbeitsmarktdaten und defacto Umsatz in den Ländern andererseits gehört zu den überraschendsten Ergebnissen der aktuellen Erhebung.

Als einziges Land im EU-15-Index erzielte Portugal im dritten Quartal Zuwächse und konnte entgegen dem allgemeinen Trend um fünf Punkte zulegen. Mit Polen (120 Punkte, plus/minus null) und Frankreich (111, minus drei) bildet Portugal zum Ende des dritten Quartals das neue Spitzentrio im Index. Erstmals fällt Deutschland (110 Punkte, minus 16) aus der Spitzengruppe und belegt nun den fünften Platz. Schlusslicht ist unverändert Schweden, noch hinter Dänemark, das im Vorjahresvergleich die stärksten Verluste hinzunehmen hatte.

Trotz der signifikanten Rückgänge outperformt der EU-15-Index mit 106 Punkten auch zum Ende des dritten Quartals die Indizes in Nordamerika und Asien. Bei etwas geringeren Verlusten als in Europa (minus vier Punkte) erreicht der Retail Index in Asien/Pazifik mit 93 Punkten erneut nur ein unterdurchschnittliches Niveau. Der Nordamerika-Index verliert im Vergleich zu Europa und Asien/Pazifik am deutlichsten (minus zehn Punkte) und kommt auf nur 95 Punkte. Der Rückgang wird in Nordamerika sowohl von der deutlich gesunkenen Stimmung auf der Anbieter- als auch auf der Nachfragerseite evoziert. In Asien/Pazifik tragen zusätzlich gesunkene Einzelhandelsumsätze zum Rückgang im Index bei. Die größten Verluste in den beiden Übersee-Indizes weisen zum Ende des dritten Quartals Australien (93 Punkte, minus 14) sowie Kanada (95 Punkte, minus 13) aus. (DFPA/JF1)

Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.

www.union-investment.de

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