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So finden Sie den passenden Strom- oder Gastarif

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Tarifportale gezielt nutzen

Einen neuen Tarif suchen Sie am besten mit einem Tarifportal im Internet wie beispielsweise Check24 oder Verivox – dort erhalten Sie den besten Überblick über möglichst viele Angebote und können direkt vergleichen.

Allerdings haben die Portale meist Voreinstellungen bei den Filtern, die Ihre Auswahl unnötig einschränken und Vergleiche erschweren. Daher empfehlen wir zusätzlich zur Einstellung der gewünschten Tarifmerkmale folgende Filter-Optionen:

  1. Bonus nicht einrechnen lassen, um die Jahreskosten besser einschätzen zu können.
  2. Nicht nur Tarife anzeigen lassen, zu denen Sie direkt über das Portal wechseln können – sonst ist ihre Auswahl unnötig eingeschränkt.
  3. Die Voreinstellung „hohe Kundenempfehlungsquote“ deaktivieren. Denn Kundenempfehlungen kann man nur für Tarife aussprechen, für die das Portal Provisionen erhält. Auch hier würde Ihre Auswahl also unnötig eingeschränkt.
  4. Jeweils nur einen Tarif pro Anbieter anzeigen lassen.

Vergleichsportale finanzieren sich über Provisionen von Anbietern und über Werbung. Sie verstehen sich als Vermittler zwischen Energieanbietern und Verbrauchern, übernehmen aber keine Gewähr für die Richtigkeit der angezeigten Daten.

Ihr Vertragspartner beim Energieliefervertrag ist der Anbieter, nicht das Portal. Daher sollten Sie Preise und Konditionen vor Abschluss des neuen Vertrags mit den Angaben des Anbieters auf dessen Internetseite abgleichen. Gibt es Abweichungen, obwohl der Tarif nicht als Exklusiv-Angebot des Portals gekennzeichnet war, vergewissern Sie sich direkt beim Anbieter.

Flexibel bleiben: Kurze Fristen

Binden Sie sich nicht unnötig lang an einen Energieanbieter. Bleiben Sie lieber flexibel, so dass Sie bei Bedarf andere attraktive Angebote nutzen können. Als Filtereinstellung empfehlen wir hierzu:

  1. maximal 12 Monate Erstvertragslaufzeit
  2. maximal 1 Monat Verlängerung
  3. maximal 1 Monat Kündigungsfrist

Nutzen Sie nur Tarifportale, die Ihnen all diese Einstellungen bei der Suche ermöglichen.

Schützt ein Tarif mit Preisgarantie vor Preiserhöhungen?

Ob eine Preisgarantie sinnvoll ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Das hängt immer davon ab, wie die Preise aktuell sind und wie sie sich voraussichtlich entwickeln. Und zusätzlich davon, welche Preiskomponenten die Preisgarantie abdeckt. Eine Empfehlung für die derzeitige Situation finden Sie im roten Kasten unten.

Generell gilt: Ist ein Tarif mit Preisgarantie nicht teuer und hat eine Erstlaufzeit von maximal einem Jahr, schadet die Garantie auf keinen Fall. Sie bringt allerdings auch nicht unbedingt einen Vorteil. Denn neben Preis und Laufzeit ist der Umfang der Garantie entscheidend.

Viele Preisgarantien sind eingeschränkt. Sie klammern gesetzlich regulierte Preisbestandteile wie Netzentgelte, Steuern, Abgaben oder Umlagen aus. Verändern sich diese Preisbausteine, greift die Garantie also nicht – der Anbieter kann seine Preise trotzdem erhöhen.

Der Anteil der ausgeklammerten Elemente am Gesamtpreis kann hoch sein: Beim Gas sind es bis zu etwa 50 Prozent, beim Strom sogar können es sogar mehr als 80 Prozent sein. In den vergangenen Jahren sind vor allem beim Strom oft die Umlagen und Abgaben gestiegen. Eingeschränkte Preisgarantien waren dann wertlos.

Aktuelle Empfehlung zu Preisgarantien:

Zum Jahreswechsel sind insbesondere die Netzentgelte in vielen Regionen teurer geworden, zudem ist die EEG-Umlage angestiegen. Darüber hinaus haben sich im Jahr 2019 die Preise, die Anbieter selbst für die Beschaffung von Strom bezahlen, leicht nach oben bewegt. Viele Unternehmen haben vor diesem Hintergrund bereits die Preise erhöht, weitere könnten nachziehen. Bei aktuell sehr günstigen Tarifen ohne Preisgarantie ist deshalb eine baldige Preiserhöhung relativ wahrscheinlich.

Ein günstiger Tarif mit Preisgarantie hat also durchaus einen Mehrwert. Zurzeit werden viele Preisgarantien mit einer Dauer von 12 Monaten angeboten. Kürzer sollte die Garantiezeit auch nicht sein.

Beim Strom sollten Sie eine Preisgarantie abschließen, die mindestens die Beschaffungskosten und die Netzentgelte abdeckt – diese wird oft als „eingeschränkte Preisgarantie“ bezeichnet. Eine Preisgarantie, die auch Steuern, Umlagen und Abgaben umfasst, ist nicht erforderlich, da 2021 voraussichtlich die EEG-Umlage sinken wird.

Beim Gas sind die Beschaffungskosten seit einem Jahr stetig gesunken. Dieser Kostenvorteil ist bisher nicht bei den Verbrauchern angekommen. Es ist daher kaum von Preiserhöhungen auszugehen. Eine Preisgarantie hat deshalb aktuell keinen Mehrwert. Erfolgt in Ihrem Tarif dennoch eine Preiserhöhung, sollten Sie den Anbieter wechseln.

Bei Bonus-Tarifen auf weitere Wechsel einstellen

Bei einem Tarif mit Bonus sollten Sie sich darauf einstellen, nach einem Jahr erneut zu wechseln. Denn das zweite Vertragsjahr ist in den Bonus-Tarifen in der Regel teurer. Die ausgewiesene Ersparnis im ersten Jahr geht oft ausschließlich auf den Bonus zurück.

Deshalb ist es hilfreich, beim Tarifvergleich den Bonus nicht einrechnen zu lassen. Achten Sie zudem genau auf die Bedingungen für den Bonus.

Online-Tarife bewusst wählen

Sogenannte Online-Tarife bilden mittlerweile den Großteil der günstigsten Tarife in den Vergleichsportalen. Dabei läuft der Kontakt zum Anbieter in der Regel ausschließlich per E-Mail oder über ein Kundenportal. Persönliche Gespräche und teils auch Telefonate sind nicht vorgesehen. Auch von Preiserhöhungen erfahren Sie in diesen Tarifen nur auf dem elektronischen Weg.

Wählen Sie deshalb nur dann einen Online-Tarif, wenn Sie Ihre E-Mails regelmäßig lesen und auf persönlichen Service verzichten können.

In den meisten Vergleichsportalen gibt es zurzeit keinen Filter für Online-Tarife. Die Portale weisen aber aus, wenn es sich um einen Online-Tarif handelt.

Ein Tipp: Falls Sie in einem Vergleichsportal einen Online-Tarif finden, der für Sie gut passt, Sie ihn aber lieber mit persönlichem Service und Rechnungen per Post hätten, fragen Sie den Anbieter direkt an. Einige Unternehmen gehen darauf ein.

Ökostrom und Ökogas: Umweltnutzen nicht überschätzen

Einen Tarif mit Ökostrom zu wählen, bringt der Energiewende nicht viel. Der Ausbau der erneuerbaren Energien wird in Deutschland vor allem über die EEG-Umlage finanziert, die Verbraucher sowieso bezahlen. Viele Ökostromtarife haben keinen darüber hinausgehenden Klimanutzen.

Wer die für das Klima sinnvollsten Angebote finden möchte, kann sich aber an den Labels „ok-power“ und „Grüner Strom Label“ orientieren.

Auch Ökogas und Klimagas haben nur bedingt nachweisbare Umweltvorteile. Vergleichbare Labels gibt es hierfür aber nicht.

Nicht von Prämien und Bündelangeboten blenden lassen

Manchmal umfasst ein Angebot zusätzlich zum Strom- oder Gastarif ein weiteres Produkt, teilweise als Prämie bezeichnet. Das kann zum Beispiel ein Grill sein, ein Smartphone, ein Fahrrad oder ein Zeitschriftenabo. Für ein solches Bündelangebot zahlen Sie in der Regel einen so viel höheren Grundpreis, dass es günstiger wäre, die Energie und das Prämien-Produkt einzeln zu kaufen.

Ein Abo kann sich zudem als Kostenfalle erweisen und läuft möglicherweise länger als ihr Energievertrag. Prüfen Sie solche Angebote deshalb genau.

Über neuen Energieanbieter informieren

Um an einen möglichst kundenfreundlichen Anbieter zu gelangen, können Sie die Erfahrungen anderer Kunden nutzen. Dabei sollten Sie beachten, dass ein und dasselbe Unternehmen Energie unter mehreren Vertriebsmarken verkaufen kann. Orientieren Sie sich deshalb ruhig auch an den Erfahrungen mit anderen Marken desselben Unternehmens. Wer hinter einem Tarif steckt, finden Sie in der Regel in Vergleichsportalen heraus, unter der Rubrik „Anbieter“.

Die Kundenbewertungen in den Vergleichsportalen selbst eignen sich allerdings nur bedingt für die Recherche, da sie in der Regel kurz nach dem Wechsel abgegeben werden. Wichtige Probleme etwa mit falschen Rechnungenfehlenden Bonuszahlungen oder drastischen Preiserhöhungen aber treten erst später auf.

Es gibt jedoch Ausnahmen: Teils können Kunden, die über das Portal gewechselt haben, ihren Anbieter nach dem ersten Vertragsjahr erneut bewerten. Diese Ergebnisse werden gesondert ausgewiesen. Zu Anbietern, die hier schlecht abschneiden, sollten Sie nicht wechseln.

Bringen Sie am besten aus anderen Quellen in Erfahrung, ob sich Verbraucher vermehrt über einen Anbieter beschwert haben. Typische Probleme mit Anbietern sind beispielsweise:

  • nicht erstellte Jahres- oder Schlussrechnungen
  • die Nichtauszahlung von Boni oder Guthaben
  • drastische Preiserhöhungen
  • untergeschobene Verträge

Als Quellen für Ihre Recherche eignen sich:

  1. Die Internetseiten der Anbieter selbst. Gewinnen Sie hier einen schlechten Eindruck, weil etwa keine klaren Produktbeschreibungen, Kontaktmöglichkeiten oder Hinweise zum Unternehmen zu finden sind, sollten Sie sich nicht auf einen Vertrag einlassen.
  2. Veröffentlichungen von Urteilen und Abmahnungen der Verbraucherzentralen
  3. Das Portal www.energieanbieterinformation.de, in dem der Bund der Energieverbraucher Hintergrundinformationen zu den einzelnen Firmen veröffentlicht.

Quelle: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/energie/preise-tarife-anbieterwechsel/so-finden-sie-den-passenden-strom-oder-gastarif-6436

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von factum
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