Laut Philippe Sissener, einem Fondsmanager bei Sissener AS, einem norwegischen Vermögensverwalter, steht der nordische Anleihemarkt kurz vor einer Zinswende. Die aktuellen niedrigen Zinsen und historisch hohen Spreads bieten nordischen Hochzinsanleihen eine vielversprechende Perspektive für das restliche Jahr 2024. Sissener glaubt, dass die Terminmärkte darauf hindeuten, dass sowohl in den USA als auch in Europa weniger Zinssenkungen zu erwarten sind als zu Beginn des Jahres prognostiziert.
Der Experte erwartet einen allmählichen Rückgang der Inflation, was den Zentralbanken Spielraum für Zinssenkungen geben könnte. Besonders in Europa deuten eine stabilisierte Inflation und eine schwache Konjunkturentwicklung auf mögliche Zinssenkungen hin. Sissener ist der Meinung, dass die Europäische Zentralbank sowie die Zentralbanken in Schweden und Norwegen kurz vor einer Zinswende stehen.
Sissener betont, dass die aktuellen Fremdkapitalkosten bereits zu hoch sind, insbesondere in Norwegen, wo eine hohe Nachfrage nach Hochzinsanleihen besteht. Aufgrund des begrenzten Emissionsvolumens im Februar kamen kaum neue Emittenten auf den Markt. Sissener ist der Ansicht, dass die Fremdkapitalkosten weiter sinken müssen, was voraussichtlich durch niedrigere Zinssätze und Risikoprämien erreicht wird.
Die Spreads im Immobiliensektor sind seit 2022 stark gestiegen und bleiben auf einem hohen Niveau. Daher hat Sissener AS seine Investitionen in diesem Sektor reduziert und konzentriert sich nun vor allem auf Anleihen aus dem Energiesektor, der weiterhin gute Aussichten bietet.
Insgesamt erwartet Sissener von der bevorstehenden Trendwende am Zinsmarkt und den hohen Spreads Unterstützung für seinen Fonds. Die aktuellen Spreads nordischer Hochzinsanleihen sind historisch hoch und könnten im Laufe des Jahres weiter fallen, was aus Sicht des Portfoliomanagers eine günstige Ausgangslage für das restliche Jahr darstellt.