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Zinskommentar: Inflation steigt, Wirtschaftserholung stockt – so reagieren die Bauzinsen

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Der Europäische Zentralbank (EZB) hat in ihrer Oktober-Sitzung kein Ende der expansiven Geldpolitik angekündigt: Eine Zinsanhebung steht weiterhin nicht in Aussicht und auch zum Pandemie-Notfall-Programm PEPP gibt es keine Änderungen. Wie sich die aktuelle Situation auf die Zinsen auswirkt und welche Entwicklungen kurz- und mittelfristig zu erwarten sind, erläutert Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender von Dr. Klein, im aktuellen Zinskommentar.

Die Baufinanzierungszinsen sind maßgeblich von der Rendite der Bundesanleihen beeinflusst – und in ihnen wiederum spiegeln sich die Prognosen des Marktes. „Aktuell wird davon ausgegangen, dass uns die hohen Inflationsraten auch im ersten Halbjahr 2022 noch begleiten werden“, so Neumann. „Daher sind die Anleiherenditen in den letzten Wochen wieder leicht gestiegen und als Konsequenz sind auch die Baufinanzierungszinsen nach oben gegangen.“ Der aktuelle deutschlandweit erhältliche Bestzins beträgt 0,71 Prozent (Stand: 28. Oktober 2021), rund 0,15 Prozentpunkte mehr als vor einem Monat. Regionale Angebote beginnen bei 0,52 Prozent.

Auch für die kommenden Monate schließt Neumann Zinssprünge nicht aus: „Ich rechne damit, dass immer wieder aufflammende Inflationssorgen weiterhin zu kurzfristigen Zinsanstiegen führen können.“ Er gehe aber davon aus, dass diese Anstiege sich in engen Grenzen halten werden: „Es gibt keine Anzeichen, dass die EZB im Kampf gegen einen Zinsanstieg ihre Waffen streckt. Daher werden sich die Anstiege immer wieder mit Phasen fallender Zinsen abwechseln, sodass ein signifikant höheres Zinsniveau in den nächsten Wochen und Monaten eher unwahrscheinlich ist.“

Hohe Immobilien-, Grundstücks- und Rohstoffpreise machen oftmals schon jetzt den Erwerb der eigenen vier Wände schwierig. Wird mit steigenden Zinsen der Kreis derjenigen, die sich noch eine Immobilie leisten können, kleiner? „Bei den geringen temporären Anstiegen, die wir erwarten, wird das für die Wenigsten das Aus bedeuten“, sagt Neumann. Denn in der Regel sei nicht die Höhe der Monatsrate das Problem, sondern vor allem die hohen Eigenkapitalanforderungen. Und die wachsen mit den Preisen: Zumindest die Nebenkosten sollten aus eigener Tasche gezahlt werden. (DFPA/JF1)

Die Dr. Klein Privatkunden AG mit Sitz in Lübeck ist ein unabhängiger Anbieter von Finanzdienstleistungen für Privatkunden und Unternehmen. Über das Internet und an mehr als 250 Standorten beraten rund 600 Spezialisten. Dr. Klein ist eine hundertprozentige Tochter des an der Frankfurter Börse gelisteten internetbasierten Finanzdienstleisters Hypoport AG.

www.drklein.de

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