dieeigentuemer.de Aktuelle Informationen rund um Finanzen, Immobilien & Anlagen

Büroimmobilien: Märkte stellen sich auf stetiges Wachstum der Spitzenmieten ein

Click to rate this post!
[Total: 0 Average: 0]

Im ersten Quartal des Jahres 2022 stieg der gewichtete nominale Büro-Mietpreisindex des Immobiliendienstleisters JLL gegenüber dem Vorquartal um plus 0,5 Prozent an. Mit 1,7 Prozent liegt das jährliche Plus der europäischen Büromieten jedoch noch immer deutlich unter dem Fünfjahresschnitt (3,2 Prozent). Laut Hela Hinrichs, Senior Director JLL EMEA Research & Strategy, ist zu erwarten, dass der europäische Büroindex im Verlauf des Jahres weiter ansteigen wird.

Trotz der zunehmenden Unsicherheit in der zweiten Hälfte des ersten Quartals blieb die Nachfrage auf vielen europäischen Märkten robust. Der Büroflächenumsatz lag im ersten Quartal 2022 mit 2,5 Millionen Quadratmetern 31 Prozent über dem Vorjahreswert und nur 2,7 Prozent unter dem Fünfjahres-Quartalsdurchschnitt.  Sowohl Westeuropa (plus 25 Prozent gegenüber Vorjahr) vor allem aber Osteuropa (plus 98 Prozent gegenüber dem schwachen ersten Quartal des Vorjahres) verzeichneten auf regionaler Ebene ein deutliches Wachstum beim vierteljährlichen Flächenumsatz.

Paris, der größte Büromarkt Europas, erreichte im ersten Quartal 2022 einen Büroflächenumsatz von 504.000 Quadratmetern. Das entspricht einem Rückgang von 26 Prozent gegenüber dem Vorquartal – gleichzeitig bedeutet das einen Anstieg um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Obwohl das Vermietungsvolumen im ersten Quartal um 7,5 Prozent hinter dem Fünfjahres-Quartalsdurschnitt zurückblieb, ist die Stimmung im Zentrum von Paris gut.

In London kletterte das Vermietungsvolumen im ersten Quartal um 90 Prozent auf 225.000 Quadratmeter bis Ende März. Der Büroflächenumsatz lag damit 26 Prozent über dem Fünfjahres-Quartalsdurchschnitt.

Die Top-5-Städte in Deutschland erreichten im ersten Quartal des Jahres einen Anstieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 705.000 Quadratmeter, blieben damit aber 7,2 Prozent hinter dem Fünfjahres-Quartalsdurchschnitt zurück. Großer Beliebtheit erfreuten sich München (plus 89 Prozent gegenüber Vorjahr), Düsseldorf (plus 36 Prozent gegenüber Vorjahr) und Frankfurt (plus 35 Prozent gegenüber Vorjahr). Sowohl Berlin (minus 17 Prozent gegenüber Vorjahr) als auch Hamburg (minus zehn Prozent gegenüber Vorjahr) verzeichneten rückläufige Vermietungsaktivitäten.

In Zentral- und Osteuropa haben vor allem in Warschau die Vermietungsaktivitäten zugenommen (plus 167 Prozent gegenüber Vorjahr), aber auch Prag (plus 62 Prozent gegenüber Vorjahr) und Budapest (plus zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr) konnten mehr Bürovermietungen verzeichnen.

Im ersten Quartal 2022 blieb der Leerstand von Büroflächen in Europa stabil bei 7,2 Prozent. Dennoch stieg in insgesamt elf der 23 Index-Städte der Leerstand an. Besonders betroffen waren Budapest (plus 60 Basispunkte auf 9,8 Prozent), Prag (plus 60 Basispunkte auf 8,4 Prozent) sowie Dublin (plus 50 Basispunkte auf 11,2 Prozent). In neun der 23 Index-Städte ging das verfügbare Angebot an Büroflächen zurück – allen voran in Lyon (minus 90 Basispunkte auf 4,9 Prozent), Barcelona (minus 60 Basispunkte auf sechs Prozent) und Brüssel (minus 50 Basispunkte auf 7,8 Prozent). In Paris, München und Mailand blieb der Leerstand hingegen stabil.

Insgesamt wurden in Europa im ersten Quartal 2022 Büro-Neubauten mit einer Fläche von 1,3 Millionen Quadratmetern fertiggestellt (plus neun Prozent gegenüber Vorjahr). Der Löwenanteil davon entfiel auf Projekte in Berlin (296.000 Quadratmeter), Paris (241.000 Quadratmeter), Mailand (147.000 Quadratmeter) und London (142.000 Quadratmeter).

Hinrichs gibt einen Ausblick: „Die Ukraine-Krise wirkt sich weiterhin auf die Bautätigkeit aus. An vielen Standorten, nicht nur in Zentral- und Osteuropa, herrscht derzeit ein erheblicher Mangel an Arbeitskräften. Auch weiter steigende Baukosten in ganz Europa sind nicht auszuschließen. Viele der benötigten Baumaterialien stammen aus Russland oder der Ukraine. Für das Jahr 2022 wird daher erwartet, dass sich weitere Bauprojekte verschieben werden.“ (DFPA/JF1)

Jones Lang Lasalle Incorporated ist ein international tätiges Dienstleistungs-, Beratungs- und Investment-Management-Unternehmen im Immobiliensektor mit Sitz in Chicago. Das Unternehmen bietet unter der Marke JLL in mehr als 80 Ländern Dienstleistungen für Eigentümer, Nutzer und Investoren an.

www.jll.de

von
dieeigentuemer.de Aktuelle Informationen rund um Finanzen, Immobilien & Anlagen

Archiv