Beim EU-Gipfel in Brüssel liegen viele Maßnahmen zur Bekämpfung der Gaskrise auf dem Tisch, schreibt Robert Greil, Chefstratege bei der Privatbank Merck Finck, in seinem aktuellen „Wochenausblick“. „Der angeregte temporäre dynamische Gaspreiskorridor mildert – genauso wie die anderen EU-Vorhaben – den Druck auf die EZB nicht wirklich“, so Greil.
Der Chefstratege von Merck Finck rechnet bei der Sitzung am kommenden Donnerstag nicht nur mit einem weiteren Leitzinsschritt um 75 Basispunkte auf dann 2,0 Prozent – sondern auch mit einem weiter sehr entschlossenen Tonfall in Sachen einer anhaltend restriktiven Geldpolitik. Greil: „Der EZB dürfte angesichts des sogar vorerst wohl noch zunehmenden Inflationsdrucks in der Eurozone gar nichts anderes übrigbleiben, als voll auf der Bremse zu bleiben.“ Jedoch rechnet Greil Anfang 2023 angesichts der dann sichtbaren Rezession damit, dass die Notenbank dann etwas vorsichtiger agieren wird.
Kommende Woche werden gleich am Montag (24. Oktober 2022) die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Europa, die USA und Japan publiziert, gefolgt vom deutschen Ifo-Geschäftsklima am Dienstag (25. Oktober) und dem GfK-Verbrauchervertrauen am Donnerstag (27. Oktober). In Deutschland schließen dann am Freitag (28. Oktober) das vorläufige Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal sowie die vorläufigen Inflationszahlen für Oktober die Woche ab. Hinzu kommt ebenfalls am Freitag noch das Wirtschaftsvertrauen für den gesamten Euroraum.
In den USA stehen neben zahlreichen Immobilienmarktdaten am Dienstag (25. Oktober) das Verbrauchervertrauen für Oktober auf der Agenda, am Donnerstag (27. Oktober) Auftragszahlen der Industrie sowie das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal und am Freitag (28. Oktober) noch Kerninflationsdaten. Und schließlich dürfte China seine eigentlich für vergangenen Dienstag angekündigten, dann aber verschobenen Zahlen zur Wirtschaftsleistung im dritten Quartal sowie zur Industrie- und Einzelhandelsaktivität im September nächste Woche nachholen. (DFPA/JF1)
Merck Finck begleitet Vermögen von Privatkunden, mittelständischen Unternehmen sowie Institutionen wie Kirchen und Stiftungen. Von 13 Standorten aus werden unter anderem Private Banking- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen angeboten. Merck Finck ist Teil der Quintet Private Bank, die mit örtlichen Banken an 45 Standorten in sechs europäischen Ländern vertreten ist und ein Kundenvermögen in Höhe von rund 100 Milliarden Euro verwaltet.