Auch im dritten Quartal konnte der Münchener Logistik– und Lagerflächenmarkt seine starke Performance aus dem ersten Halbjahr fortsetzen. So beläuft sich der Flächenumsatz Ende September auf 258.000 Quadratmeter. Damit konnte der Vorjahreswert um gut 55 Prozent und der zehnjährige Durchschnitt um knapp 30 Prozent übertroffen werden. Dies ergibt eine aktuelle Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
An die Spitze der beteiligten Branchengruppen haben sich Logistikdienstleister gesetzt, die auf einen Umsatzanteil von 39 Prozent kommen. Damit liegen sie rund zehn Prozentpunkte über ihrem langjährigen Schnitt. Auf Platz zwei folgen die für den Münchener Markt traditionell sehr wichtigen Produktionsunternehmen, die auf knapp 22 Prozent kommen. Platz drei belegen Handelsunternehmen, die rund 20 Prozent beisteuern.
Im Gegensatz zum Vorjahr konnte im laufenden Jahr eine breite Streuung über fast alle Marktsegmente verzeichnet werden. Gut ein Viertel entfällt auf kleine Verträge bis 3.000 Quadratmeter, die zusammen mit Abschlüssen zwischen 3.000 und 5.000 Quadratmeter circa 44 Prozent zum Ergebnis beitragen. Knapp ein Viertel entfällt darüber hinaus auf die Klasse von 8.000 bis 12.000 Quadratmeter. Erfreulich ist außerdem, dass der Münchener Markt wieder einige Großverträge aufweisen kann, sodass Flächen größer 20.000 Quadratmeter fast 20 Prozent beitragen.
Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat die Spitzenmiete um sieben Prozent auf jetzt 7,50 Euro pro Quadratmeter zugelegt. Die Durchschnittsmiete ist um drei Prozent auf 6,30 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Mitverantwortlich dafür ist laut BNPPRE auch das weiterhin sehr begrenzte Grundstücksangebot für Neubauentwicklungen bei gleichzeitig weiter steigenden Grundstücks– und Baukosten. Als Indiz dafür stehe der geringe Neubauanteil am Gesamtumsatz, der mit nur 18 Prozent deutlich hinter dem langjährigen Schnitt zurückbleibt. Etwas zugelegt hat dagegen der Eigennutzeranteil, der 16 Prozent beträgt.
„Angesichts der aktuellen Gesuche und der insgesamt sehr positiven Stimmung auf den Logistikmärkten ist auch für das Schlussquartal eine ungebrochen hohe Nachfrage zu erwarten. Limitierend könnte lediglich das zu geringe Angebot wirken, bei dem sich kurzfristig keine Entspannung abzeichnet. Trotzdem ist für das Gesamtjahr mit einem überdurchschnittlichen Ergebnis jenseits der 300.000-Quadratmeter-Schwelle zu rechnen. Gleichzeitig spricht vieles dafür, dass der Druck auf die Mieten anhalten wird, sodass weitere Mietpreissteigerungen aus heutiger Sicht das wahrscheinlichste Szenario darstellen“, fasst Bastian Hafner, Head of Logistics & Industrial Advisory bei BNPPRE, die Aussichten zusammen. (DFPA/JF1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.