Die Kaufpreise von Immobilien steigen in Deutschland seit Jahren scheinbar unaufhörlich. Einige Marktbeobachter warnen jedoch insbesondere in den städtischen Metropolen vor Preiskorrekturen. Etwa, wenn die Zinsen noch deutlicher ansteigen. Andere prognostizieren, die Preise könnten in solchen Regionen sinken, wo durch Neubauten das Angebot deutlich stiege. Viele Experten gehen jedoch von weiter steigenden Kaufpreisen aus – besonders in Krisenzeiten. Doch was glauben die deutschen Verbraucher? Das Immobilien-Portal Immoverkauf24 wollte von rund 2.000 Menschen in einer Umfrage wissen: „Was glauben Sie, wie sich die Immobilienpreise in Deutschland in den nächsten zwei Jahren entwickeln werden?“
Die Immobilienpreise werden weiter steigen – dass glauben rund 48 Prozent der Befragten. Dabei geht jeweils knapp ein Viertel von leicht steigenden Preisen (24 Prozent) und knapp ein Viertel von stark steigenden Preisen (24 Prozent) aus. Stagnierende Preise (14 Prozent) oder leicht sinkende Preise (elf Prozent) halten insgesamt ebenfalls rund ein Viertel der Befragten für wahrscheinlich. Und zehn Prozent glauben, dass die Immobilienblase platzt und mit einem starken Preisverfall in den nächsten zwei Jahren zu rechnen ist.
Jedoch entsteht eine Preisblase nicht allein aus steigenden Kaufpreisen und der überproportionalen Steigerung gegenüber den Mieten. Auch die Einkommensentwicklung und die Vergabe von Immobilienkrediten spielen eine Rolle. Trotz leicht sinkender Reallöhne in den vergangenen zwei Corona-Jahren können sich die meisten Menschen dank langer Laufzeiten und fixer Zinsen Baufinanzierungen weiterhin leisten. Ein Immobiliencrash sei deshalb in Deutschland nicht erwartbar. Wahrscheinlicher seien geringere Preissteigerungen oder sogar eine Seitwärtsbewegung der Preisentwicklung. Denn die Sollzinsen stiegen in den vergangenen acht Wochen für Darlehen mit zehnjähriger Zinsbindung von einem Prozent auf 1,8 Prozent an. Das könnte die Nachfrage drosseln.
Wird die Einschätzung der Preisentwicklung differenziert nach sozioökonomischen Merkmalen betrachtet, ergeben sich laut Immoverkauf24 einige Auffälligkeiten: Männer rechnen häufiger als Frauen mit einer Trendwende bei der Preisentwicklung. Immerhin rund ein Zehntel der Deutschen rechnet mit einem plötzlichen und starken Preisverfall. Dieser pessimistische Blick auf den Immobilienmarkt sei bei den Geschlechtern jedoch nicht gleichermaßen ausgeprägt: So erwarten 13 Prozent der Männer eine platzende Immobilienblase, nur acht Prozent sind es unter den Frauen. Die meisten Befragten bei beiden Geschlechtern glauben mit jeweils 48 Prozent an steigende Preise.
Werde auf das Einkommen geschaut, sticht heraus, dass Gutverdiener mit einem monatlichen Netto-Haushaltseinkommen von 5.000 Euro und mehr deutlich häufiger mit einer platzenden Blase rechnen: 23 Prozent sind es insgesamt in dieser Gruppe gegenüber zehn Prozent im Durchschnitt. Entsprechend geringer ist die Überzeugung ausgeprägt, dass die Preise in den nächsten zwei Jahren stark steigen (13 Prozent gegenüber 24 Prozent im Durchschnitt). In Haushalten mit einem Einkommen zwischen 3.500 und 5.000 Euro ist die Meinung verbreiteter, dass die Immobilienpreise in Zukunft leicht sinken werden (17 Prozent gegenüber elf Prozent im Durchschnitt). (DFPA/mb1)
Die Immoverkauf24 GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Immobilienportal, das sich auf die Beratung von Eigentümern rund um den Verkauf ihrer Immobilie spezialisiert hat.